Interview mit Patrick Noppen
Wahrscheinlich kennt jeder in der IPCOM-Gruppe Insulcon als den Spezialisten für Hochtemperaturlösungen. Was sollten wir sonst noch über das Unternehmen und Ihren Werdegang bei Insulcon wissen?
Am 1. Mai 1980 gründeten meine Eltern Insulcon BV in Steenbergen. In 43 Jahren haben wir das Unternehmen zu dem gemacht, was es heute ist. Als unsere Familie 2015 Insulcon verkaufte, hatte ich persönlich den Ehrgeiz, in einer größeren Gruppe zu arbeiten und mich selbst zu entdecken. Mittlerweile ist Insulcon in sechs Ländern vertreten und wächst unter der Eigentümerschaft von IPCOM schnell.
Insulcon bietet nicht nur Lösungen an, die zur Energieeinsparung und Reduzierung der CO2-Emissionen beitragen, sondern leistet auch Pionierarbeit und beteiligt sich an neuen Entwicklungen und Technologieverbesserungen. Können Sie uns etwas mehr über die Rolle erzählen, die Insulcon hier spielt?
Unsere Branche und unsere Kunden sind sehr konservativ, daher arbeiten wir mit relativ alten Spezifikationen. Jetzt, wo wir nach alternativen Energiequellen suchen müssen, erkennen wir, dass sich auch die Branchen, in denen wir tätig sind, verändern müssen. Heute beschäftigen wir uns mit neuen Technologien wie Wasserstoffproduktion, Batteriebau und -speicherung, Elektrifizierung petrochemischer Öfen, Isolierung für mit LNG-betriebene Kreuzfahrtschiffe und mit besserer Isolierung wie unserer abnehmbaren AeroLite-Isolierung.
Wir glauben fest an Nachhaltigkeit und an die Rolle, die Unternehmen dabei spielen, die Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf die Umwelt zu reduzieren. Welche Initiativen ergreift Insulcon in diesem Bereich?
Insulcon verbraucht viel Energie für die Maschinen und Öfen, deshalb werden wir am Standort Steenbergen 1182 Solarmodule installieren. Als ISO 14001-zertifiziertes Unternehmen haben wir die Verpflichtung, Abfall zu reduzieren, und das versuchen wir an unseren 4 Produktionsstandorten zu erreichen. Um Ihnen ein Beispiel zu geben: wir verwenden unsere Insulfrax-Abfälle wieder, um vakuumgeformte Produkte herzustellen. Aber auch im Bereich Corporate Governance verbessern wir uns. Insulcon BV wird als ISO 45001-Unternehmen zertifiziert und folgt unseren Unternehmen in Italien und Newcastle.
Mit ICL hat IPCOM kürzlich eine weitere Akquisition im Hochtemperaturbereich getätigt. Wie beurteilen Sie diese Entwicklung des Hochtemperaturbereichs der IPCOM-Gruppe? Welche Chancen sehen Sie hier?
In den letzten 9 Jahren hat sich die Insulcon-Gruppe zu einem bedeutenden Global Player bei der Bereitstellung von Hochtemperaturlösungen entwickelt. Mit der Hilfe unserer Eigentümer werden wir in den kommenden 3 Jahren auf fast 200 Millionen Umsatz wachsen und in mehr als 10 Ländern präsent sein. Dies wird unseren Kunden viele Möglichkeiten bieten, aber auch allen Insulcon-Mitarbeitern können wir spannende Karrieremöglichkeiten in unserer eigenen Gruppe bieten.
Sie haben eine solide Karriere hinter sich. Wenn Sie auf Ihre Karriere zurückblicken, was ist für Sie Ihr größter bzw. stolzester Erfolg?
Wenn ich auf meine Karriere zurückblicke, warn Vater mein Vorbild und er hat mich zu dem Unternehmer gemacht, der ich heute bin. Ich bin ein Mensch, der „über den Tellerrand“ blickt und ich bin gut darin, mich mit guten Menschen zu umgeben. Gerade wenn Ihr Unternehmen wächst, brauchen Sie Menschen, die loyal sind und auf die Sie sich verlassen können. Wenn ich mir unsere jungen Führungskräfte ansehe, dann bin ich sehr stolz, einige von ihnen sind unter 30 Jahre alt und wollen die Lasten des Arbeitsalltages tragen. Als ich das Unternehmen vor fast 10 Jahren verkaufte, dachten die meisten Leute, dass ich bald gehen würde, aber obwohl ich nicht mehr der Eigentümer bin, sind die Insulcon-Leute immer noch meine FAMILIE, und ich werde alles für sie tun.
Wenn Sie 20 Jahre in die Vergangenheit reisen könnten, was würden Sie sich zum Thema „Führung“ sagen, was Sie damals noch nicht wußten?
THeute ein Unternehmen zu führen, ist völlig anders als vor 20 Jahren! Als ich anfing, war die „Work-Life-Balance“ völlig anders und das ist für die ältere Generation, die viel zusätzliche Zeit investiert, schwierig; 2-3 Arbeitstage bis 21.00 Uhr waren normal. Als ich jung war, brauchte man ein Diplom in Wirtschafts- oder Betriebswirtschaftslehre, wenn man ein Unternehmen leiten wollte, heute muss man Psychologe sein.
Wir stehen am Anfang des Jahres. Normalerweise beginnen viele Menschen ein neues Jahr mit guten Vorsätzen. Habt ihr gute Vorsätze für das Jahr?
Wir werden weiterhin an der nächsten Generation Insulcon 4.0 arbeiten. Wir wollen der führende Akteur auf dem Markt sein und das Team ist bereit, Marktanteile zurückzugewinnen.
Was ist Ihr Lebenszitat?
Wenn du einen TRAUM hast, verfolge ihn, denn ein TRAUM wird dich nicht verfolgen.
