Interview mit Pieter Punt
Für die Kollegen in der Gruppe, die Alara-Lukagro und seine Aktivitäten nicht kennen, können Sie uns ein wenig mehr über das Unternehmen erzählen?
Alara-Lukagro bietet Lösungen zur industriellen Lärmkontrolle an. Das Unternehmen wurde 1964 gegründet und befindet sich in Groot-Ammers, auf halbem Weg zwischen Rotterdam und Utrecht, im sogenannten „grünen Herzen“ der Niederlande. Wir verfügen über einen eigenen, voll ausgestatteten Produktions- und Lagerstandort von 30.000 m², um die komplexesten, kundenspezifischen Projekte für eine Vielzahl von Industriekunden durchzuführen. Mit fast 120 eigenen Mitarbeitern und einer zusätzlichen Schicht von Zeitarbeitern und Auftragnehmern zur Skalierung sind wir einer der größten Arbeitgeber in der Region. Wir bieten schalldichte Türen, Wände, Lamellen, Gehäuse, Schalldämpfer und Container an. Wir sind ein Metallverarbeitungsbetrieb, aber was uns wirklich von anderen unterscheidet, ist unser Wissen über Akustik und Luftströmungsmanagement. Wir gelten als Referenz auf dem Markt für industrielle Lärmschutzlösungen und haben die Kapazität zur Skalierung und Lieferung in großen Mengen. Und nicht zuletzt ist das Team dazu bereit, alles zu tun, was nötig ist, um Erfolg zu haben. Das ist das Wesentliche des Erfolgs von Alara-Lukagro und unserer 60-jährigen Geschichte.
Sie haben im November 2023 bei Alara-Lukagro angefangen. Welchen Hintergrund bringen Sie mit und was war Ihr Motivation, Alara-Lukagro als nächsten Schritt in Ihrer Karriere zu wählen?
Ich habe Industrieingenieurwesen und Managementwissenschaft an der Universität Eindhoven studiert und meine Karriere bei Philips Electronics begonnen. Im Laufe der Jahre habe ich für verschiedene große Industriekonglomerate gearbeitet, sowohl börsennotierte als auch familiengeführte Unternehmen, mit dem Schwerpunkt auf allgemeinem Management sowie C-Level-Vertriebs- und Veränderungsmanagement. Ein wiederkehrendes Element in meinem Berufsleben ist eine dominierende Verbindung zu projektbezogenen Geschäften, Investitionsgütern und Lebenszyklusmanagement, insbesondere bei Aufgaben, bei denen es darum geht, internationales Wachstum voranzutreiben, das Geschäft zu professionalisieren und/oder Dinge wieder auf Kurs zu bringen, wenn sie aus irgendeinem Grund entgleist sind.
Was mich dazu bewogen hat, zu Alara-Lukagro zu wechseln, war das unternehmerische Umfeld und die Möglichkeit, wirklich Akzente in unserer Nische zu setzen, die Konkurrenz auszutricksen und unseren Kunden echten Mehrwert zu bieten. In einem internationalen, expertengetriebenen Markt mit Produkten, die einen Unterschied machen und dazu beitragen können, unsere Welt nachhaltiger und lebenswerter zu machen.
Als Neuling sieht man ein Unternehmen manchmal aus einer anderen Perspektive. Ihrer Meinung nach, was sind die Stärken von Alara-Lukagro und welche Möglichkeiten zur Verbesserung gibt es für die Zukunft?
Es versteht sich von selbst, dass Alara-Lukagro auf eine reiche Geschichte zurückblicken kann und dass im Team viel intrinsisches Wissen, Stärke und Ausdauer vorhanden sind, die das Unternehmen dorthin gebracht haben, wo es heute steht. Das Unternehmen ist in vielerlei Hinsicht immer noch handwerklich geprägt, und ich habe größten Respekt und Wertschätzung für das, was es mit sich bringt. Es ist die harte Arbeit und die bodenständige Mentalität, die den Erfolg gebracht haben, den wir derzeit sehen, und auf welche die Gemeinschaft wirklich stolz sein kann.
Die Herausforderung für die Zukunft besteht darin, dass Alara-Lukagro in letzter Zeit mutig gewachsen ist, während die interne Organisation nicht im gleichen Tempo entwickelt wurde, um eine solide Grundlage für dieses Wachstum zu schaffen und alle Herausforderungen proaktiv zu bewältigen, die mit komplexen Projekten im Wert von mehreren Millionen Euro einhergehen. Wir investieren stark in Personal, Systeme, Verfahren und alles andere, was erforderlich ist, um unsere Lernkurve zu beschleunigen und unser Wachstum nachhaltig und wiederkehrend zu gestalten.
Gibt es ein Projekt von Alara-Lukagro, das für Sie herausragt und auf das Sie stolz sind, daran gearbeitet zu haben?
Es gibt viele, aber eines, das ich erwähnen möchte, ist die Rechenzentrumslösung, die wir nach Madrid liefern. Die Lärmschutzlösung, die wir anbieten, ist einzigartig und beispiellos und somit vergleichbar mit der „Champions League“. In 1 Meter Entfernung vom zweilagigen Container beträgt der Geräuschpegel weniger als 53 dB, was weniger als ein „normales Gespräch“ bedeutet. Die Anforderungen von Microsoft waren erstklassig, was unseren Kunden Cummins und Anbieter der Generatorensets dazu veranlasste, Alara-Lukagro um eine optimierte Lärmschutzlösung zu bitten. Das System wurde in den letzten Monaten positiv getestet und wird derzeit installiert.
Während der gesamte Markt in einer Flaute steckt, erzielt Alara-Lukagro sehr gute finanzielle Ergebnisse. Was ist das Geheimnis dieses Erfolgs?
Die Märkte, auf die wir uns konzentrieren, boomen. Erstens der Rechenzentrumsmarkt, der in den nächsten Jahren voraussichtlich auf das Dreifache anwachsen wird. Zweitens bieten wir Lösungen im Energiesektor an, mit einem Schwerpunkt auf eine Unterstützung des Übergangs zur grünen Energie (z. B. Spitzenlastreduktion durch den Einsatz von Batterien). Drittens sind wir im Marine-/Verteidigungssektor tätig, der angesichts aller geopolitischen Entwicklungen ein Markt ist, in den nach vielen Jahren des Kostensenkens und der Desinvestitionen viel investiert werden wird. Dies alles, zusammen mit unseren traditionellen Bau- und allgemeinen Industriemärkten, bietet uns viele Wachstumschancen, vorausgesetzt, wir können uns von der Konkurrenz abheben und einen „Me-too“-Preiskampf vermeiden.
Investitionen in Kapazität, Wissen und ein einzigartiges Wertversprechen bleiben entscheidend, neben einer robusten Fähigkeit, komplexe Projekte termingerecht, spezifikationsgerecht und budgetgerecht zu managen und unter Kontrolle zu halten. Das wird unsere Marge erhöhen und eine Grundlage für weitere internationale Expansion und wiederkehrende Geschäfte schaffen.
Es gibt kein Geschäft auf einem toten Planeten. Welche Maßnahmen ergreift Alara-Lukagro im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz?
Unsere Produkte drehen sich alle um Nachhaltigkeit und darum, die Welt zu einem besseren und sichereren Ort zum Leben zu machen. Die EU hat Lärmbelastung als einen der Hauptfaktoren eingestuft, die angegangen werden müssen, vergleichbar mit der Aufmerksamkeit, die der Luftverschmutzung geschenkt wird. Zu viel Lärm hat enorme Auswirkungen auf unsere Gesundheit und die Umwelt im Allgemeinen. Es ist nicht umsonst, dass wir stolz sagen: „Alara-Lukagro: Lärm beherrschen, Stille schaffen“.
Welcher Wert ist Ihrer Meinung nach unverzichtbar für das Führen eines Unternehmens und eines Teams?
Einen klaren Plan und ein gutes Team zu haben, gefolgt von der Sicherstellung, dass der Plan und das Team synchronisiert sind, ist der Anfang von allem und somit ein unverzichtbares Element beim Führen eines Unternehmens, insbesondere in Zeiten von Krisen, Veränderungen und/oder Wachstum. Fachleuten – in meinem Team und in der Organisation im Allgemeinen – Spielraum zu geben und Verantwortung zu übernehmen, ist für mich extrem wichtig. Sie sind die Experten in ihrem Tätigkeitsbereich, und wenn man auf der einen Seite loslassen kann, während man auf der anderen Seite sicherstellt, dass es einen Antrieb gibt, zusammenzuarbeiten und sich zu verbinden, werden großartige Dinge passieren.
Während Alara-Lukagro sich auf den Klang der Stille konzentriert, würden wir gerne mehr über Ihren Musikgeschmack erfahren. Wer ist Ihre Lieblingsband und Ihr Lieblingslied?
Es gibt viele Stile, Bands und Künstler, die ich mag, aber meine ultimative Vorliebe gilt House- und Tanzmusik. Meine Playlist hat sich in den letzten Jahren erheblich erweitert, um sicherzustellen, dass ich keinen Moment der Langeweile habe, wenn ich im Stau stehe. Ich kann keinen absoluten Favoriten nennen, aber ich freue mich zu sehen, dass „Europapa“ von Joost Klein einige Moves wiederbelebt hat, die ich seit Mitte der 90er Jahre vergessen hatte.
Welche berühmte Person würden Sie gerne für einen Tag sein und warum?
Wenn wir im Bereich Lärm und Akustik bleiben, möchte ich Chuck Yeager erwähnen. Im Jahr 1947 war er der erste Mensch auf der Erde, der ein Flugzeug mit Überschallgeschwindigkeit flog und die Schallmauer durchbrach. Ein gewagter Moment, der nicht ohne Risiko war, aber vor allem ein großer Schritt für die Wissenschaft, um mehr über die Welt jenseits der Schallgeschwindigkeit zu verstehen. An der Spitze technologischer Entwicklungen zu stehen, kombiniert mit einem unternehmerischen, draufgängerischen „Chuck Yeager“-Antrieb, ist etwas, das mich anspricht. Wenn wir bei Alara-Lukagro unsere eigene Schallmauer durchbrechen können, bin ich ein glücklicher Mann!
